nachhaltige
materialien

sind die zukunft
des wohnbaus.

Umweltrecht und das Recht auf nachhaltige Entwicklung haben schon jetzt große Auswirkungen auf die Art und Weise wie wir bauen.
In dieser Folge „Bei GRIFFNER zu Gast“ sprechen wir mit einem international anerkannten Experten für diese Themen – nämlich mit Prof. Oliver Ruppel.

Zum Interviewpartner:
Prof. Oliver C. Ruppel ist auf internationales Wirtschaftsrecht, Recht der nachhaltigen Entwicklung und Umweltrecht spezialisiert. Bevor er 2011 als Professor für Internationales Recht der Fakultät für Rechtswissenschaften der Universität Stellenbosch (Südafrika) beitrat, hatte er einen der weltweit 14 akademischen Gründungslehrstühle der Welthandelsorganisation (WTO) inne. Diesen hat er an der Universität von Namibia (Windhoek) eingerichtet, wo er zuvor auch als Direktor des Human Rights and Documentation Centre (HRDC) tätig war. Seit 2012 ist Prof. Ruppel Direktor des Programms für Entwicklung und Rechtsstaatlichkeit (DROP), das am Wasserinstitut der Universität Stellenbosch angesiedelt ist.

In einer Kurzfassung könnt ihr das Interview auch hier nachlesen:

Welche Rolle spielt der Klimaschutz überhaupt beim Hausbau?
Oliver Ruppel: Der Klimaschutz wird immer wichtiger. Natürlich auch beim Hausbau. Wir Menschen sind auf ein Lebensumfeld angewiesen, in dem wir uns wohlfühlen. Da spielen Baustoffe eine Rolle, da spielen energietechnische Fragen natürlich zunehmend eine Rolle.
Allein durch die Preisentwicklung wissen wir, dass Wärmedämmung oder auch die Verwendung von nachhaltigen Baustoffen immer wichtiger werden. Der Klimawandel leitet uns hier bereits.

Sind in Zukunft baurechtliche Regulierungen zu erwarten hinsichtlich Klimaschutz und Wohnbau?
Die gibt es ja bereits – baurechtliche und auch bautechnische. Allein die Tatsache, dass wir beim Hausverkauf inzwischen einen Energieausweis vorlegen müssen, belegt ja schon, dass man gewisse Baustoffe und Bauweisen, die nachhaltig und energieeffizient sind, fördern will. Insofern ist das Baurecht und die Planung von Wohnraum ein wichtiger Faktor für die klimatische Zukunft.

Werden Häuser, die nicht klimafreundlich gebaut werden, in Zukunft an Wert verlieren?
Das ist bereits jetzt zum Teil der Fall. Denn Häuser sind ja eine langfristige Investition. Und wenn jetzt schon feststeht, dass verwendete Baustoffe nicht die bestmöglichen sind, dann kann das auf den Wert des Hauses für die Zukunft eine unmittelbar negative Auswirkung haben.

Welche Materialien spielen in der Kreislaufwirtschaft beim Hausbau neben Holz noch eine Rolle?
Alle Materialien sind wieder verwertbar zu einem gewissen Maße. Und die technologische Entwicklung zeigt, dass Materialien, die man in der Vergangenheit vielleicht als wertlos betrachtete, heute einen großen Wertzugewinn erfahren.

Wie kann klimafreundlicher Wohnbau in Zukunft aussehen?
Wichtig ist, dass man die CO2-Emission reduziert und das bereits von Anfang an, also schon in der Bauphase. Und dann geht es darum, dass man den Wohnraum so gestaltet, dass die Baustoffe so nachhaltig wie möglich produziert wurden und recyclebar sind. Die Wärmedämmung muss bestmöglich gewährleistet sein und die energietechnischen Fragestellungen zukunftsorientiert beantwortet werden – also am besten mit erneuerbarer Energie.